Giuseppe Gambirasio & ITALOMODERN 1946–1976
Die für das AUT in Innsbruck konzipierte Ausstellung „ITALOMODERN. Architektur in Oberitalien 1946–1976“ wird erstmals in Italien gezeigt und zwar in einem authentischen, „italomodernen“ Gebäude, der von Giuseppe Gambirasio geplanten Perofil-Fabrik. Ergänzt wird die Ausstellung in Bergamo mit Originalmaterial zum Werk des 1930 geborenen Architekten.
ITALOMODERN bietet einen umfassenden Einblick in die italienische Architekturszene der Nachkriegszeit und ihre gegensätzlichen Gruppierungen und Haltungen. Mit dem Fokus auf Unikaten wählten der Architekt Martin Feiersinger und der Künstler Werner Feiersinger 84 Projekte von Neorealisten und Rationalisten, Brutalisten und Organikern aus. Die Bandbreite reicht von kleinen Wohnhäusern wie beispielsweise Gino Valles „Casa Rossa“ in Udine bis zu gigantomanisch anmutenden Wohnanlagen in Triest und Genua, von der maschinenhaften Architektur des Olivetti-Hotels „La Serra“ in Ivrea oder der Kirche „Mater Misericordiae“ von Angelo Mangiarotti und Bruno Morassutti in Mailand bis zu kühnen Konstruktionen und eigenwilligen Einzelwerken kaum bekannter Architekten.
Martin und Werner Feiersinger geht es jedoch nicht in erster Linie um eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Stilpluralismus im Nachkriegsitalien. Ausgehend von ihren jeweils spezifischen Arbeits- und Sichtweisen als Architekt bzw. als Bildhauer versuchen sie im subjektiven Blick die unterschiedlichen Qualitäten der einzelnen Gebäude sichtbar zu machen: ihre Vitalität und Energie, Atmosphäre, Leichtigkeit, Leidenschaft, Lebendigkeit, Utopie, Experiment, Maßstäblichkeit, Mehrdeutigkeit und Vielschichtigkeit.
Veranstalter:
Ordine degli Architetti PPeC della Provincia di Bergamo
Kuratoren ITALOMODERN:
Arno Ritter, Martin und Werner Feiersinger
Kuratoren Gambirasio:
Marco Tomasi und Christoph Mayr Fingerle
Ausstellungsort:
Perofil S.p.A., Via Zanica 14, Bergamo
Ausstellungsdauer:
6. bis 25. Juni 2014